02.12.2009

Eine kleine Geschichte III.

Kapitel 3.

Schnell rannte ich zu Jens in die Klasse und rief seinen Namen schon laut im Flur.
"Jeeeeeeeeeeeeeens!", so laut wie ich schrie, hörte mich sicher jeder in der Schule. Man kannte mich schon, aber nicht als "Außergewöhnliche" sondern als "Mannsweib". Sowohl als auch, hasse ich beide dieser Spitznamen. Wieso geben die mir immer solche bekloppten? Was hab ich denn veranstaltet, dass man mich mit den Namen so schikaniert! Ich kam an und knallte die Tür auf.
"Casandra. Was ist denn?" rief Jens von der Ecke, wo ich gemerkt hatte, dass er sich mit einem Mädchen unterhielt. Sie sieht auch gar nicht mal so schlecht aus.

Jens ist übrigens 1,80m groß und Blond. Hat grüne Augen und eine reine Haut. Wäre er nicht mein bester Freund, würde ich vielleicht auch auf ihn stehen, aber soweit würde es sowieso niemals kommen. Ich hab nämlich schon jemand anderen im Auge.

"Ja, also, humm... Ich hab vergessen was ich sagen wollte...", guckte ihn perplex an und kratze mir mit der rechten Hand am Hinterkopf. Ja, was ist das denn nochmal, was ich ihm mitteilen wollte? Scheint ja doch nicht so ganz wichtig gewesen zu sein, wenn ich es jetzt auf einmal vergessen habe.
"He, ich merk schon. Du wolltest mich nur sehen, richtig?", grinste er mich doof an und ich sah ein imaginäres strahlen von ihm aus. Als würden solche funken sprühen, wie im Comic. Irgendwie sah er so vertrottelt und treudoof aus wie ein Hund.
"Idiot. Klar will ich dich sehen, sonst wär ich ja nicht hier. Aber ich wollte noch irgendwas wichtiges sagen..", ja, aber nur was. Irgendwie muss ich die ganze Zeit an dieses Mädchen denken die mit Jens geredet hatte. Haben die was miteinander? Wenn doch, würde das Jens erste Freundin werden. Jens erste richtige Freundin. Irgendwie hab ich ein komisches Gefühl in der Bauchgegend. Ich glaube, mein Instink sagt mir, dass sie nicht gut für ihn ist. Oder?
"Ist egal, ich muss jetzt eh sowieso wieder los. Wir sehen uns nach der Schule. Und wehe du haust ohne mich ab! Verstanden?!", sprach ich zu ihm und hob den Zeigefinger hoch.
"Ist klar. Ich warte dann auf dich.", sagte Jens und ging zurück auf seinen Platz.

Als ich aus dem Raum raus ging hatte ich irgendwie ein ungutes Gefühl.
Ich ging den Flur entlang und schaute nach vorne, wo mir ein Typ entgegen kam.
Er hatte nach hinten gegeltes Haar, die ähnlich wie die eines Beachboy´s aussah, weil er noch so braun war. Wetlook - Effekt sagt man doch dazu? Er hatte dickes ,aber an der Seite spitze, gezupfte Augenbrauen. Dafür noch hellblaue Augen, die richtig funkelten und abhebten von seinem Gesicht, weil er ja noch so Braun dabei war. Er hatte so ein leichtes Braun, nicht wie die eines Grillhähnchens. So ein Braun, als würde man frisch aus einem 2wöchigem Urlaub zurück kommen. Sein Gesicht war etwas länglich aber markant. Er sah einfach gut aus. War groß und rubust, sah muskulös aus. Ja, ich erkannte ihn wieder. Es war David. Weil ich so kurzsichtig bin, hatte ich ihn zuerst gar nicht erkannt. Er war der Jenige, auf den ich stand.

Er bemerkte, das ich ihn anstarrte und lächelte mich an. 'Oh mein Gott! Er hat mich angelächelt!' , schrie ich innerlich und blieb stehen.
"Hey , Cassie! Na, wie gehts dir?" sagte er zu mir und fuhr mit seiner rechten Hand durch sein weiches glänzendes gegeltes Haar.
Ich wurde rot und schaute schüchtern zur Seite und sagte : " Äh..ähm.. Ja, äh.. Mir geht´s gut... U-Und dir?"
Scheiße! Ich hätte mich Ohrfeigen können, für diese Peinliche etwas, was ich aus meinem Mund raus gekriegt habe. Ich hätte so viel Cooler rüber kommen können wie 'Hey David! Ja, du siehst ja jetzt anders aus. Warst du im Urlaub? Die Bräune steht dir echt gut! Und hey, ja, mir geht´s gut und dir?', aber sowas bringe ich ja nicht aus meinem Mund, weil ich zu blöd dafür bin.
"Das freut mich. So, ich muss jetzt zum Unterricht. Man sieht sich." sagte er und zwinkerte mir zu.
Er ging an mir vorbei, wobei sein Duft an mir vor rüber zog. Lancome Hypnôse for Men. Das roch bei ihm so gut. Ich hätte in dem Moment hinschmelzen können.

So ein Mist. Die Zeit rennt mir davon. Der Unterricht fängt in einer Minute an. Schnell rannte ich zurück zum Raum, setzte mich auf meinen Stuhl und der Lehrer fing an seinen Stoff runterzurasseln.

1 Kommentar:

Frank Lin hat gesagt…

Hahaha süße Story :D
Ja immer wenns drauf ankommt
kann man die Fresse nich aufmachen
und dann danach fallen einem tausend
dinge ein die man hätte sagen können :D

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